Wir präsentieren für die Gruppe E.i.k.e. aus Freiburg: Die Aktion "Die Neue Germania"

,,Germania" hat der Bildhauer Carl Albiker diesen Haufen Metall genannt. Die monumentale Bronzeplastik befindet sich an zentraler Stelle auf dem Freiburger Hauptfriedhof und ist den Helden des ersten Weltkriegs gewidmet. Ein etwa 4m hoher flaggetragender Soldat mit Busen und Hintern. Frauenfiguren dieser Art waren eine der Spezialitäten des Bildhauers, mit denen er in der Weimarer Zeit viele Städte beglückte. Albiker, der wie viele andere freiwillig in den Ersten Weltkrieg gezogen war, versuchte mit seinen germanischen Heldinnen dem Grauen der technisierten Zur hohen Auflösung (2440x2136 pix, 980KB)Massenmordmaschinerie und der erfahrenen Niederlage trotzig den Mythos von Heimat und völkischer Stärke entgegenzuhalten. Als die ,,Germania" (gestiftet von der Stadt Freiburg) an Allerheiligen 1929 enthüllt wurde, zeigte sich in den Reden des damaligen Oberbürgermeisters Bender nicht nur das Bestreben, die Kriegsschuld der Deutschen zu vertuschen, er wollte auch die Bereitschaft wachhalten, für die ,,Heimat" zu morden und zu sterben. Die Lebenden wurden ermahnt ,,das große Werk der Rettung, Befreiung und des Wiederaufbaus unseres Volkes... zu Ende zu führen." (Freiburger Zeitung 2.11.29) Einige Jahre später war es wieder so weit - die Geschichte ist bekannt der Tod ist ein Meister aus Deutschland.
Carl Albiker konnte sich mit seinen Werken gut an den neuen Bedarf anpassen. Im Gegensatz zu einigen Kollegen an der Universität Dresden (Dix, Hofer, Kokoschka), deren Kunst als ,,entartet" bezeichnet wurde, konnte er seinen Lehrstuhl bis 1945 behalten, entwarf und produzierte fleißig Monumentalplastiken für das NS-Regime (z.B. für das Reichssportzentrum in Berlin 1936).

Die ,,Germania" auf dem Freiburger Hauptfriedhof ist das ganze Jahr über mit frischen Blumen und Kränzen geschmückt. Zum ,,Volkstrauertag" findet eine städtisch organisierte Kranzniederlegung staif - zu diesem Anlaß finden sich am Sonntagmorgen in trauter Einigkeit der Oberbürgermeister Rolf Böhme (SPD), VertreterInnen der Parteien von Republikanern, Bündnis 90/ die Grünen, Veteranen und Burschenschaftler vor der ,,Germania" ein.
Am frühen Morgen des diesjährigen Volkstrauertags am 14.November 99 wurde das Vorbereitungsteam der offiziellen Feierlichkeit von einer veränderten ,,Germania" empfangen. Vor ihnen stand eine Soldatin der neuen Generation: humanitär, sanitär, sauber, computertechnisiert - das Blut tropft wohldosiert und nahezu unsichtbar aus einer Infusionsflasche und hinterläßt nur eine unaufällige Blutlache auf dem Boden. Das ist das Bild der neuen ,,Germania", wie es in den neuen Kriegen unter deutscher Beteiligung vermittelt wird. Ein hochauflösendes Bild 2440x2136pix, 980 KB) stellen wir zur Verfügung, mit der Bitte um Publikation!

Leider gelang es der Vorhut weitgehend, das zeitgemäße Outfit der ,,Germania" rechtzeitig vor Beginn der Feierlichkeiten zu demontieren.
Schade!
 

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